Samstag, 14. April 2012

Tag 5: Ruhe – Alarm im Darm


Ja, der Magendarm hat sich durch gesetzt und beeinflusst eindeutig unser Tagesgeschehen. Während die Einen wieder gesund zu seien scheinen, tauschen die anderen den Platz auf der Toilette. Für Außenstehende lustig anzuschauen, ist es für die Kranken die Hölle. Die Frage, wie es einen geht, versuchen wir jetzt strikt zu vermeiden.
Trotzdem die Pflicht ruft: Wir haben am Vormittag eine Führung durch das Zentrum, vom Leiter persönlich: Claus Heim. Er lebt hier mit seiner Familie schon seit Jahren und das merkt man sofort, denn er spricht mit einer Selbstverständlichkeit das Kiswahili, wie wir sie uns nur erträumen können.
Doch diesem Ziel, welches sich Manche jetzt gestellt haben, diese Sprache so gut zu beherrschen, ist für uns während der Führung ein wenig näher gekommen, denn wir haben den Lehrer der Behindertenklasse kennengelernt, der uns dann ein paar Vokabeln beigebracht hat. Meine Lieblingsvokabel: pata – Katze. Doch wir durften uns auch mal die Unterrichtsräume der Schuster, die Physiotherapie, die Orthopädie und die Schreiner-, als auch die Nähwerkstatt anschauen und natürlich viele andere Plätze. Darunter auch das Gelände, wo das Projekt stehen soll, in das unser diesjähriges Geld fließt: eine Secondary School.
Dann war erst einmal Siesta angesagt, denn heute sollte es einmal ruhiger zugehen. Das war schön für die Kranken, doch für die Gesunden war es echt langweilig. Da wir jedoch sowieso noch Geld tauschen mussten, da unsere Schilling aufgebraucht waren, haben wir die Pflicht mit dem Vergnügen verbunden und gingen nach Arucha, eine riesige Stadt mitten in Tansania. In der Stadt herrscht Indischer Verkehr und arabisches Handeln. Wie immer haben wir sofort Freunde gefunden, die uns zu einem großartigen Preis, Bilder und Armbänder verkaufen wollen. Nach dem Tauschen des Geldes waren wir auch sofort im ersten Laden. Dank Walther, der den Ladenbesitzern erzählt hat, was wir gemacht haben, bekamen wir die Souvenirs zu einem wirklichen Toppreis. So zogen wir nun von Laden zu Laden und bekamen Stück für Stück unserer Souvenirs zusammen. Das Problem, was es nur mit den Souvenirs ist, dass man nie weiß, wie viele man wirklich benötigt.
Dann gab uns Walther auf der unendlichen Suche nach Zigaretten, eine kleine Stadtrundfahrt durch Arusha. Hier gab es so viel zu sehen: Der große Klamottenhandel von Sachen, die das rote Kreuz verteilt; die Läden, in denen der Ladenbesitzer, faul auf einem Stuhl sitzend, mit einem Kunden verhandelt; und die Ziegen, die durch die Großstadt flanieren und Kinder, die den Jep hinterher rennen – so sieht Großstadt in Tansania aus.
Ja, als dann die unendliche Suche doch ein Ende fand, ging es ab ins Camp aber diesmal auf eine ganz besondere Art und Weise: mit einem Dalladalla. Das sind kleine Busse, in welche man für 500 Schilling ( 25 Cent)n einsteigen und überall aussteigen kann , wo dieser entlangfährt. Wer sich das jetzt ganz komfortabel vorstellt, der irrt sich. Denn in einen Dalladalla passen gut und gerne 28 Personen rein und das ist eine Menge, wenn man sich überlegt, dass ein Dalladalla nicht grüßer als ein Familienwagen ist. Wir alle haben es aber geschafft, diese Fahrt heil zu überstehen. So, Abendbrot wartet – wieder lecker, wie immer. Dann noch die Spiele auspacken, denn es ist Spieleabend angesagt: Werwolf, UNO, Knobeln – keine Spiel ist sicher. Dann aber in die Zimmer und Sachen packen, denn die nächsten Tage sollen noch ein paar ganz Besondere werden...

Also bis dann!

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