Donnerstag, 19. April 2012

Tag 11 und 12: Abreise – Don't Cry for me Tanzania


Das war der aller letzte Tag. In 48 Stunden würden wir schon wieder in unseren Betten aufwachen und zu Schule, bzw. auf Arbeit gehen müssen - ein seltsamer Gedanke. Wie jeder Schüler wollten aber auch wie alles auf den letzten Drücker noch erledigen. Erstes Ziel: Arusha – letztes Powershopping. Jetzt die letzten Schillinge verprassen und an die Daheimgebliebenen denken. Darunter auch die Postkarten und Briefmarken, die man noch braucht um an die Vielzahl der Freunde und Verwandte zu schreiben. Danach: Massai-Markt – Wiedergutmachung. Die Touristenfalle, die wir als Massai-Markt in der Safari angeboten bekommen haben, wollten wir nicht hinnehmen, also fuhren wir einen kleinen Umweg um einen richtigen Massai-Markt zu sehen. Hier war die Welt dann wieder in Ordnung. Ein großer Platz mit vielen Menschen lag vor uns. Darauf Ziegen. Am Rand gab es kleine Stände in denen die Frauen und Männer Gewürze, Getreide und Getränke verkauften. Kaum ein Souvenir war zu finden. Hingehen wollten wir aber auch nicht, denn auf dem Markt war sehr wenig Betrieb, denn der wirklich große Markt wird immer am Freitag veranstaltet und Obst und Gemüse brauchen wir nicht. Also los zurück ins Camp. Sachen packen, Briefe schreiben und Duschen gehen. Dann 17:45 ist dann alles bereit: die Koffer sind gepackt und Gewogen, die Klamotten ganz frisch und die Trauer groß. Denn nun hieß es Abschied nehmen. Happy, Claus und sogar Isa und Carolin mussten wir in zurück lassen. Wir schüttelten Hände und umarmten und mit ein wenig Pipi in den Augen. Es war so eine schöne Zeit und nun war sie vorbei.
Auf dem Weg zum Flughafen wollte uns Tansania noch einmal richtig beweisen, wie schön es ist. Während die Sonne hinter dem wolkenfreien Mount Meru verschwindet und alles in ein tiefes, dunkles Orange färbt, Sitzen die Leute auf der Straße und genießen die Musik, die von dem Gettoblaster abgespielt wird. Die Vögel singen unbeeindruckt ihr Lied. Die Bäume leuchten intensiv in der Abendsonne. Das war das Letzte, was wir von unserem Tansania gesehen haben.
Dann ab in den Flieger. Dieser wirkt immer sehr befremdlich auf den Kilimandscharo-Flughafen, denn das Flugzeug ist wirklich modern und groß, der Flughafen dagegen sehr einfach und klein.
Jetzt ging es von Kilimandscharo über Daar es Salaam Richting Amsteram, wo wir nach einem schnellen Umstiegen weiter nach Berlin geflogen sind. Auf dem Flug gab es Filme und natürlich gab es nur ein Film, den wir nach dieser Reise unbedingt sehen wollten: König der Löwen. Es ist wirklich ein schöner Film und er weckte ein paar schöne Erinnerungen.
In Berlin angekommen haben wir erst einmal das Wiederkommen nach Deutschland gefeiert. Und wenn man schon mal in Berlin ist, dann sollte man auch eine echte Currywurst essen und sie war lecker! Es ist wirklich unglaublich, wie solche einfachen Dinge, wie Wurst einem fehlen können.
Doch uns fehlte noch etwas oder besser jemand: Walther. Er machte sich schon auf dem Flughaufen vom Acker – wichtige Termine und sein Auto war ja auch dort.
Doch ein neuer Chauffeur lies nicht lange auf sich warten: Rüdiger, der Leiter der Sächsischen Jugendstiftung. Er brachte uns sicher auf den mittlerweile langweiligen Straßen Deutschlands Richtung Dresden.
Und dann war Abschied angesagt. 2 Wochen waren vorbei und man hatte sich so gut kennengelernt, dass das Abschiednehmen schmerzte. Wir versuchten es wie beim Pflasterabziehen schnell hinter uns zu bringen, doch ein paar Tränchen flossen trotz alle dem.

Und damit ist auch dieser (B)Logbuch zu Ende. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr habt wie wir auch euren Spaß gehabt und etwas gelernt.

Kwaheri!

Mittwoch, 18. April 2012

Tag 10 : Ende – Außer Späßen noch viel mehr gewesen.


Die letzten (B)Logbuch-Einträge sind leider ein wenig anders online gekommen, wie gehofft. Grund sind Probleme mit dem Internet. Trotzdem, viel Spaß noch mit den letzten Artikeln!

Ja, das war es nun schon fast! Der 10 Tag war gekommen und das hat und schon am Morgen vollkommen aus der Bahn geworfen. Doch nur weil es der letzte Tag war, heißt das ja noch lange nicht, dass wir es nicht komplett ausnutzen! Denn heute hieß es noch einmal richtig Gas geben. Nach dem wir so viel von den Menschen gelernt haben, die versuchen ihr Leben in eine globalisierten und industriellen Welt einzuordnen und dabei Hilfe brauchen, interessierten uns heute einmal die Menschen, die das nicht tun: die Massai.
Die Massai ist ein Völkerstamm, welche versuchen sich komplett alleine zu ernähren, also ohne Hilfe von Außen. Von allen Anderen werden sie als die Außenseiter betrachten, sie sehen sich selber als die Besten und jeder Tourist sieht sie als optimales Fotomotiv, da sie noch wie die ursprünglichen Afrikaner leben. Das würde jedem auf die Nerven gehen, wenn ständig irgendwelche Touristen kommen und Fotos von einem machen. Wir haben deswegen jemanden aus der Gemeinde gefragt, ob er vielleicht so ein Treffen organisieren könnte. Und es war möglich!
Für uns war es natürlich eine Ehre. Wir haben das Treffen mit dem Besuch von ein paar Primary Schools verbunden, was für uns auch sehr spannend war, schließlich haben wir bisher nur die Imanuel Schule besichtigt.
Also ging es los, nach Afrikanischer Zeit: 8:00 war abgemacht 9:30 ging es dann los. Hier auch der passende Ausspruch: „Don't hurry, you are in Africa“. Aber er ist gekommen und deswegen konnte es auch sofort losgehen. Ersteinmal kilometerweit durch die Wüste, bis wir die 1. Schule erreicht hatten. Hier besuchten, unterteilt in 7 Jahrgängen à eine Klasse. Um abuschätzen wie viele Kinder in einer Klasse sind, hier ein paar Zahlen: Die Schule besuchten 586 Schüler, das sind pro Klasse ungefähr 83 Schüler. Dabei sind in der 1. Klasse sogar noch 102 Schüler gewesen. In jeder Klasse ist natürlich nur ein Lehrer. Aber keine Sorge, es geht noch besser. Nun war die 1. Familie dran. Ein Junge mit gelben T-Shirt und Reifenschuhe (Schuhe aus Reifengummi, die hier billig hergestellt und verkauft werden) trug. Dann durften wir die kleinen Hütten beschnarken. Sie bestanden meist aus 2 Zimmern: Küche und Schlafzimmer, in dem bis zu 7 Personen auf dem Boden Platz fanden um zu schlafen. Die Küche bestand nur aus einer kleiner Feuerstelle und einem Hocker und Brett für das Schneiden des Gemüses und den aller nötigsten Küchenutensilien.Vor den Hütten liefen Hühner, Katzen und Ziegen frei herum. Der Stall bestand aus Gestrüpp, welches in einen Kreis gelegt wurde und festgebunden war. Hier übernachtetetn die Tiere. Eine Familie bestand aus einem Mann und Vater mit mehreren Frauen (in diesem Beispiel 3) und jeweils mehreren Kindern. Unter den Ehefrauen durfte es jedoch nie Streit geben, denn sonst hat der Mann auch ganz leicht mal ein Machtwort gesprochen und das kann weh tun. Die Frauen kümmern sich dabei den ganzen Tag um Feld, Wasser, Haushalt, Essen und Kinder und der Mann hat die Verantwortung und kümmert sich vor allem ums Grobe und den sozialen Stand, das heißt mit anderen Männern reden um auf dem Laufendem zu bleiben und natürlich Feldarbeit.
Hier ließen wir einen wenig Reis, Salz, Mais und Zucker da, als Dankeschön.
Weiter ging es: Zur 2. Schule, auch hier wurden wir freundlich empfangen und vom Direktor durch die Klassenräume geführt. Voller Stolz zeigt er seine Schüler, die uns alle mit „Education is the key of live“ begrüßten und dazu klatschten. Es war eine tolle Begrüßung. Hier waren ebenfalls 7 Jahrgänge mit jeweils einer Klasse. Die Schüleranzahl, war allerdings ein wenig anders: 856 Schüler. Das sind 122 Schüler pro Klasse mit jeweils einem Lehrer. Wenn diese Masse vor einem steht, dann ist das echt beeindruckend und alle waren diszipliniert und das trotz des jungen Alters. Ein Grund dafür könnte die physischen Disziplinarmaßnahmen, die hier getroffen werden. Es ist schade, dass es hier vollkommen normal ist, so etwas anzuwenden. Am Ende haben wir noch mit den Kleinsten Fangen gespielt, während der Direktor den Erwachsenen der Gruppe den Brunnen gezeigt hat. Es war schön die Kinder auch mal als Kinder zu erleben und mit ihnen mal alleine zu sein und Spaß zu haben ohne das ein Lehrer oder Direktor ein hütendes Auge drauf wirft.
Weiter ging es zur 2. Familie, hier hatten wir ein Déjà-vu: Ein Junge mit gelben T-Shirt und Reifenschuhe begrüßte uns. Und wir kamen in die Familie. Ein Mann, der wieder fehlte und 3 Frauen mit Kindern. Ich glaube ich muss nicht viel erzählen, wir wurden reingelegt. Trotzdem nutzten wir die Zeit um weitere Frage zu stellen, denn jetzt waren wir besser vorbereitet: Wir haben erfahren, dass wenn jemand krank wird, sie in das 20km entfernte Krankenhaus müssen. Das ist mitten in der Steppe sehr schwierig, doch ein Krankentransport ist zu teuer. Wenn sie es bis dahin geschafft haben, dann kommen trotzdem hohe Kosten auf die Familie zu, denn es gibt keine sozialen Strukturen der Regierung um die Familie zu unterstützen. Doch da sich die Familie von den Sachen ernährt, welche sie selber anbaut, haben sie kaum, ja eigentlich gar kein Geld. Und mit dem Verkauf von den paar Hühnern sind die Rechnungen nicht bezahlt. Eine schwierige Situation, die bedeutet, dass man es sich nicht leisten kann, jemanden Kranken in der Familie zu haben. Was schlecht für behinderte Kinder ist. Die ganze Familie muss auf die Gnade Gottes hoffen.
Die Kinder haben einen 2-3 kilometerweiten Schulweg, welcher sehr gefährlich ist, denn Missbrauch und Raub sind hier nicht selten. Auch diese Familie bekam natürlich Reis, Mais, Zucker und Salz. Damit war unser vorletzter Trip beendet.

An unserem letzten Abend hatten wir aber noch etwas ganz Besonderes vor: Eine Schnitzeljagd. Wir durchsuchten das Gelände nach Hinweiszetteln, welche eine Aufgabe mit sich brachten, erst wenn diese Aufgaben gelöst waren, bekamen wir einen Hinweis, wo der nächste Zettel hängt. Wir mussten uns in Schubkarren verwandeln um Blumen heil über den Weg zu transportieren, Wasser, wie die Frauen hier, auf dem Kopf tragen und mit Klimmzügen beweisen, wie viel Kind in uns steckt. Jeder dieser Hinweise hatte mit unserer Reise zu tun. Am Ende wartete dann ein Schatz auf uns: eine riesige Tüte Toffee und Kekse – lecker!
Den Rest des Abends verbrachten wir dann noch in einer gemütlichen Filmrunde: LOL – laughing out loud. Dann war es aber leider auch schon wieder Zeit den letzten Abend in Tansania zu beenden und in die letzte Nacht in diesen Betten zu gehen.

Also auch für mich. Deswegen: gute Nacht!

Tag 9: Lake Duliti – Auf dem Pfad

Ich hoffe ihr bekommt es auch langsam mit: unsere Reise neigt sich dem Ende und die Motivation, so viel zu erleben, wie es möglich ist, wandelt sich in Ratlosigkeit, was man tun könnte, und Faulheit. Aber trotzdem war das Ziel gesetzt: Jeden Tag etwas Neues zu erfahren.
Es ist Sonntag und wir wollen nicht mit dem Eindruck der afrikanischen Gottesdiensten gehen, den wir durch die langwierigen Ostergottesdienst bekommen haben. Also schlichen sich ein paar von uns in die Kirche des Reha-Zentrums. Zum Glück war Claus, der Leiter, auch da, dessen Swahili-Kenntnisse doch schon ein Tick besser sind als unsere. Während der Pfarrer die Predigt abgehalten hat, die von die Heilung eines Lahmen durch die Apostel Petrus und Johannes handelte. (Apostelgeschichte 3,1-10) Eine sehr interessante Geschichte, wenn man bedenkt, dass wir an einem Ort waren, wo vor Allem auch Klumpfüße geheilt werden. Am besten war jedoch der Gesang: Voller Freude, Zuversicht und Hoffnung sang die Gemeinde zu Gott, was selbst für Atheisten ein Welle der Gefühle zum Ausbruch brachte. Wir gaben uns die größte Mühe mit zu singen, was schwer fällt, wenn man kein Wort versteht, von dem, was man da singt. Eine Familie wurde noch gesegnet und wir der Gemeinde vorgestellt, diesmal jedoch nicht so pompös zum Glück. Es war sehr schön und hat vieles wett gemacht, was der Ostergottesdienst an negativen Eindrücken hinterlassen hatte, so war dieser schön kurz: nur 2 Stunden, denn dann begann schon der nächste Gottesdienst und da es noch recht früh war, war die Luft noch schon kühl und sanft - so macht die Sache schon mehr Spaß. Am Ende wurden, wie nach jedem Gottesdienst, die materiellen Opfergaben versteigert. In diesem Fall ein Kalb. Wir konnten es leider nicht mit nehmen, obwohl es wirklich schön war, doch unsere Koffer hatten nicht das nötige Volumen. Deswegen musste das Kalb noch auf den nächsten Gottesdienst warten.
Danach sind wir an den Lake Duliti gefahren, ein wunderschöner See, der noch in einem ausgeglichenem Naturraum liegt, da es ein Naturschutzgebiet ist. Das heißt, man findet da noch Tiere! Nach den letzten Tagen, in denen wir nur auf unserem Hintern saßen und uns Tiere in Nationalparks mit teuren Eintrittspreisen angeschaut haben, war es nun an der Zeit, wieder eine billigere Variante einzuschlagen. Um den See herum gab es einen kleinen Weg, der für Laien sehr abenteuerlich war. Denn statt einem geraden Weg, auf dem man so einfach herum schlendern kann, fanden wir einen Pfad, der über hohe Steine, Klippen und Wurzeln hinweg ging.
Wie gesagt, es war abenteuerlich, doch konnten wir ab und zu ein paar Tiere betrachten: ein Digdig, eine Eule und sogar ein Kalmar! Es war schön sich wieder zu bewegen und an der wirklich frischen Luft zu sein!
Doch die Anstrengung hinterlässt Spuren: wir hatten Hunger. Zum Glück haben wir Walther, der uns ein super Lunchpaket zusammen gepackt hat: Buletten, Körnerbrot, Zaziki und Naschkram! Ein besseres Lunchpaket hatte ich bisher noch nicht!
Den Rest des Tages war außer mal richtig Quatschen und ein paar Souvenirs kaufen Gehen nicht mehr los. Tut mir leid. Für uns war es schön, Hakuna Matata auszuleben, für euch ist es vielleicht etwas langweilig. Aber keine Sorge: Der nächste (B)Log-Buch-Eintrag wird wieder länger!

Also bis dahin!

Tag 8: Zurück – Touristyl

Ja, irgendwann findet Alles ein Ende, so auch unsere Safari. Deswegen hieß es zurück nach USA-River mit Zwischenstopps in Arusha. Der Erste war das Cultural Heritage Centre: Eine riesengroße, moderne und super noble Galerie, in der viele Kulturgüter Afrikas gesammelt sind und zum Verkauf bereit stehen. Es waren großartige Bilder mit hohen Zahlen daran. Wir wollten ja eh nichts kaufen und so konnten wir die atemberaubend schöne Galerie genießen, denn sie beinhaltete fast alle großen Kunstepochen, Stile und Techniken, die man in Afrika finden kann. Soweit zum kulturellen Teil, kommen wir zu dem Touristischem: Vor der Galerie gibt es ein großes Shoppinggelände, wo man alles bekommen kann, was man will. Sei es nun Sportkleidung oder Schmuck, bis hin zur CD konnte man alles dort käuflich erwerben. Wieso das so touristisch ist? In Tansania ist es üblich, dass man die Preise durch geschicktes Verhandeln senken kann, weswegen man sich über den ersten Preis kaum einen Kopf machen muss, sondern nur über den Betrag, den man wirklich bezahlen möchte. Hier war das nicht möglich, denn alle Preise waren schon festgelegt und das zu Gunsten der Verkäufer. Und man mag es kaum glauben, aber andere Touristen haben sich auf dieses Angebot gestürzt, als wären es kostenlose Juwelen. Wir konnten es uns aber nicht leisten für 35$ eine Kette zu kaufen. Also aßen wir noch schnell unser Lunchpaket und weiter geht die Fahrt!
Ab zu einem Massaimarkt. Das war der Programmpunkt, wo sich alle ausnahmslos gefreut haben, denn ein echter Massaimarkt, mit Tieren, Essen und Alltagsgegenständen ist ein Muss für alle Touristen: einfach in ein Dalladalla steigen und am nächsten Markt aussteigen. Unsere Fürher wollten uns aber ein wenig veralbern, denn wo wir raus kamen, war zwar ein sehr einfacher Markt, aber kein von den Massai, denn hier gab es ein Souvenir nach dem Anderen und der eine Laden hatte die selbe Ware, wie der Andere, das war wirklich mies. Nichts desto trotz haben wir noch ein paar kleine Souvenirs mitgenommen, denn hier war ein Handeln möglich. Darunter auch ein kleines Dankeschön-Geschenk für Walther, schließlich hat er diese Safari organisiert.

Dann ging es aber ins Camp, denn das wirkliche Highlight fand dort statt: Walther kocht für uns ein Fünfgängemenü! Und dieser Mann steckt voller Überraschungen, denn es war wirklich lecker! Das erste Huhn, dass nicht trocken war und die ersten Nudeln seit Tagen, es war sehr gut und das Beste, was uns nach so einem eher enttäuschendem Tag passieren konnte. Hier war die Welt wieder in Ordnung

Und das war es auch schon wieder.
Ich bedanke mich übrigens für das positive Feedback und ich freue mich über alle Nachrichten!

Kwaheri!

Tag 6 und 7 : Safari – Auflauf der Großbildjäger


Dieser (B)Logbuch-Eintrag wir geschrieben, während Xylophon- und Trommelgeräusche erklingen und ich in meinem bequemen Gartenstuhl sitze – ihr seht, es hat sich etwas geändert. Was das jedoch ist, erfahrt ihr gleich:
Um 6 klingelte der Wecker, denn es sollte schon früh losgehen. Happy mussten wir schon sehr früh aus den Bett schmeißen, denn um 7 gab es schon Frühstück. Der Erste von zwei Geländewagen stand draußen vor der Tür. Unsere vollgepackten Rucksäcke wurden hinten verfrachtet und nach dem der Zweite auch gekommen ist, ging es auch schon los. Erst Richtung Arusha und dann immer weiter, die ewig lange, aber ganz gerade Straße entlang (Wir sind keine einzige Kurve auf der Hauptstraße gefahren). Es ging weit in die Prärie hinein, wo außer Büsche und Berge höchstens noch ein paar Massai ihr Dasein fristen. Tansania kann so schön, farbenfroh und interessant sein, doch dieser Teil Tansanias, war es eindeutig nicht. Trotzdem haben wir ihn mindestens 200 Bilder und diese Zeilen im Blog gewidmet – so schnell kann es gehen.
Dann sahen wir auch schon unser Ziel: der Lake Manjara. Hier begann unsere Safari. Richtig gelesen, eine richtig echte Safari. Was kann man darunter verstehen? Eigentlich nur das: stundenlang mit dem Geländewagen in einem abgesperrtem Gebiet herumfahren und Bilder schießen, zusammen mit hundert anderen Touristen. Diesen Teil werde ich extrem kürzen müssen und Fasse die Safari im Lake Manjara Park und den zweiten Tag im Gorogoro Park zusammen, denn er ist live spektakulär, aber nacherzählt, klingt es alles, wie kalte Waffeln. Wenn es klappt, kann man auf der linken Seite auch die Bilder in der Diaschau sehen – Viel Spaß beim Anschauen.
Hier aber nun die Highlights der Safari: Um im Park zu der Stelle zu kommen, wo die wilden Tiere zu finden sind, mussten wir einen sehr schmalen, sehr kurvigen Weg fahren; links von uns klaffte ein tiefer Abgrund, der eine tolle Aussicht bot und links von uns waren Stein, Lehm und Wurzeln, die zusammen eine feste, natürliche Mauer bildeten. Um die Fahrt noch zu erleichtern, fuhren wir durch die Wolken, welche sich als dichter Nebel deutlich machten. Plötzlich sahen wir LKWs, welche mitten auf der schmalen Straße standen, gefährlich, denn Gegenverkehr hätte ein echtes Problem dargestellt. Doch wir hatten Glück, denn wir erreichten den Anfang der Schlange ohne Gegenverkehr. Jedoch dort angekommen, sahen wir das Problem: Ein LKW ist im matschigen Boden stecken geblieben (Wir erinnern uns an den ersten Tag, um nach zu vollziehen, wie matschiger Boden in Tansania aussieht). In Parks ist es strengstens Verboten für Touristen auszusteigen, zu Sicherheit von Mensch und Tier. Diese Situation stellte für diese Regel keine Ausnahme dar, weswegen uns nichts anderen übrig blieb: Wir müssen ganz dicht am Rand vorbei über den Boden fahren, um dran vorbei zu kommen. Hier möchte ich Joseph, unseren Fahrer noch mal ein Lob aussprechen, denn obwohl ihn ein paar Insassen und LKW-Fahrer reingeredet haben, hat er trotzdem einen kühlen Kopf behalten und konnte herüber fahren.Und wie man sieht, wir leben alle noch unversehrt.
Ein anderen Spezifischen Highlight, war die Fahrt in einen Vulkankrater, in dem alle Tiere Afrikas lebten. Der Rand des Kraters, waren mehre Meter Hoch und wir fuhren, wie in Parks üblich, eine enge, kurvige Straße hinunter, direkt durch den Regenwald in die Savanne. Dieser Anblick, von unendlichen Weiten, sattem Grün und flauschigen Wolken, die in dieser Höhe noch flauschiger aussahen, ist einfach unbeschreiblich schön. Vor uns die Sonne, die hinter den Bergen aufging. Die flauschigen Wolken kreierten große, dunkle Flecken auf dem ebnen Boden des Kraters. Das optimale Fotomotiv. Sonst natürlich die üblichen Highlights: Man fährt durch eine Herde Gnus, die hunderten, wenn nicht sogar tausenden Gnus bestehen und kann die Kleinen, wie auch die alten Gnus beobachten, wie sie fressen, spielen und zusammen auf dem Boden liegen. Oder ein Jaguar (Nein, nicht das Auto, das Tier) was einer Herde Gazellen hinterher jagt, die aller erschrocken in eine Richtung renne. Oder ein riesiger Schwarm von Vögeln, erschrecken sich und fliegen in Kurven, Schleifen und Loopings durch die Luft, während Hippos im See darunter das Maul aufreißen. Vielleicht versteht ihr jetzt, was ich meine.
Und auch wenn man es vielleicht nicht glauben mag, so Etwas ist echt anstrengend. Wir brauchten also auch eine Unterkunft für 2 Nächte: Die Lodge Karatu wurde uns angeboten, mit schönen großen Betten und einem tollen Bad und tollem Essen (nur nicht so lecker wie bei Happy), also alles was man brauch um den Bauch zu beruhigen, der den ganzen Tag hin und her wackelte. Nun und heute gibt es Kulturprogramm: Eine Tanz- und Musikgruppe spielt afrikanische Musik und tanzt dazu, ein tollen Schaubild.

Morgen geht es dann weiter mit dem Schluss unserer Safari. Also, see you later alligator!

Samstag, 14. April 2012

Tag 5: Ruhe – Alarm im Darm


Ja, der Magendarm hat sich durch gesetzt und beeinflusst eindeutig unser Tagesgeschehen. Während die Einen wieder gesund zu seien scheinen, tauschen die anderen den Platz auf der Toilette. Für Außenstehende lustig anzuschauen, ist es für die Kranken die Hölle. Die Frage, wie es einen geht, versuchen wir jetzt strikt zu vermeiden.
Trotzdem die Pflicht ruft: Wir haben am Vormittag eine Führung durch das Zentrum, vom Leiter persönlich: Claus Heim. Er lebt hier mit seiner Familie schon seit Jahren und das merkt man sofort, denn er spricht mit einer Selbstverständlichkeit das Kiswahili, wie wir sie uns nur erträumen können.
Doch diesem Ziel, welches sich Manche jetzt gestellt haben, diese Sprache so gut zu beherrschen, ist für uns während der Führung ein wenig näher gekommen, denn wir haben den Lehrer der Behindertenklasse kennengelernt, der uns dann ein paar Vokabeln beigebracht hat. Meine Lieblingsvokabel: pata – Katze. Doch wir durften uns auch mal die Unterrichtsräume der Schuster, die Physiotherapie, die Orthopädie und die Schreiner-, als auch die Nähwerkstatt anschauen und natürlich viele andere Plätze. Darunter auch das Gelände, wo das Projekt stehen soll, in das unser diesjähriges Geld fließt: eine Secondary School.
Dann war erst einmal Siesta angesagt, denn heute sollte es einmal ruhiger zugehen. Das war schön für die Kranken, doch für die Gesunden war es echt langweilig. Da wir jedoch sowieso noch Geld tauschen mussten, da unsere Schilling aufgebraucht waren, haben wir die Pflicht mit dem Vergnügen verbunden und gingen nach Arucha, eine riesige Stadt mitten in Tansania. In der Stadt herrscht Indischer Verkehr und arabisches Handeln. Wie immer haben wir sofort Freunde gefunden, die uns zu einem großartigen Preis, Bilder und Armbänder verkaufen wollen. Nach dem Tauschen des Geldes waren wir auch sofort im ersten Laden. Dank Walther, der den Ladenbesitzern erzählt hat, was wir gemacht haben, bekamen wir die Souvenirs zu einem wirklichen Toppreis. So zogen wir nun von Laden zu Laden und bekamen Stück für Stück unserer Souvenirs zusammen. Das Problem, was es nur mit den Souvenirs ist, dass man nie weiß, wie viele man wirklich benötigt.
Dann gab uns Walther auf der unendlichen Suche nach Zigaretten, eine kleine Stadtrundfahrt durch Arusha. Hier gab es so viel zu sehen: Der große Klamottenhandel von Sachen, die das rote Kreuz verteilt; die Läden, in denen der Ladenbesitzer, faul auf einem Stuhl sitzend, mit einem Kunden verhandelt; und die Ziegen, die durch die Großstadt flanieren und Kinder, die den Jep hinterher rennen – so sieht Großstadt in Tansania aus.
Ja, als dann die unendliche Suche doch ein Ende fand, ging es ab ins Camp aber diesmal auf eine ganz besondere Art und Weise: mit einem Dalladalla. Das sind kleine Busse, in welche man für 500 Schilling ( 25 Cent)n einsteigen und überall aussteigen kann , wo dieser entlangfährt. Wer sich das jetzt ganz komfortabel vorstellt, der irrt sich. Denn in einen Dalladalla passen gut und gerne 28 Personen rein und das ist eine Menge, wenn man sich überlegt, dass ein Dalladalla nicht grüßer als ein Familienwagen ist. Wir alle haben es aber geschafft, diese Fahrt heil zu überstehen. So, Abendbrot wartet – wieder lecker, wie immer. Dann noch die Spiele auspacken, denn es ist Spieleabend angesagt: Werwolf, UNO, Knobeln – keine Spiel ist sicher. Dann aber in die Zimmer und Sachen packen, denn die nächsten Tage sollen noch ein paar ganz Besondere werden...

Also bis dann!

Donnerstag, 12. April 2012

Tag 4 : Eröffnung – Der große Tag ist da


Ja, die Überschrift ist diesmal eindeutig: Heute ist der Tag da, weswegen wir die Fahrt hier gemacht haben. Die Eröffnung der Emanuel Schule stand an. Schon am Morgen waren alle ein wenig aufgeregt, schließlich hatten wir auch ein paar kleine Programmpunkte zu erfüllen, dazu später.
Mit den besten Klamotten, die wir noch hatten, ging es ab in die staubige Wüste, eine schlechte Kombination. Vor der Schule sahen wir das große Schild: Emanuel School: supported by
and sponsored by genialsozial – eine schöne Begrüßung.
Diese ging dann vor Ort weiter: Alle Bischöfe, Lehrer und der Direktor Steven haben uns begrüßt. Wir hatten auch den Luxus einer persönlichen Führung durch die Schule von Direktor. Hier haben wir das neue Powercentre gezeigt bekommen, welches durch Solarkraft, die wichtigsten Maschinen mit Strom versorgt. Man merkt, wie froh, stolz und glücklich sie darüber sind, so etwas Tolles zu haben. Schließlich sind sie im Umkreis einiger Kilometer einer der Wenigen, die überhaupt Strom besitzen. Uns zeigt man die Nähmaschinen, das Büro des Direktors und die Klassenräume. Alles war natürlich bis in die letzte Ecke gekehrt und aufgeräumt. Im Hintergrund drangen auch schon die ersten Töne der Festmusik herüber.
Die anderen Gäste waren auch schon da und genau so wie wir in ihren besten Sachen. Während wir warteten, dass das Fest los geht, redeten wir mit Gästen und machten Fotos, denn es waren wirklich tolle Motive zu finden: Die Frauen in ihren bunten Kleidern, die Schüler mit ihrer Uniform und auch die Kinder, die am Zaun schauten, was da passiert.
Das Fest begann und alle stellten sich in 2 Reihen an. Der Chor begann zu singen und wir liefen in die Aula. Dort war alles reich geschmückt. Luftballons, Schleifen und Tücher verhübschten den großen Raum. Es gab Stuhlreihen für das Publikum eine extra Sitzraum für uns und Ganz vorne auf der Bühne, saßen die Obersten: Die Bischöfe, Pfarrer Pappai und Steven, der Direktor. Der Chor sang noch ein Lied und alle setzten sich. Der Moderator begann auf Kiswahili die Begrüßung der Gäste, der Schüler und der Ehrengäste: also uns.
Reden wurden gehalten, Gebete gesprochen und Lieder vom Chor gesungen. Doch dann war Pfarrer Pappai dran. Er sprach auf Deutsch und wurde simultan ins Kiswahili übersetzt. Er erzählte wirklich kurz die Geschichte und Gemeinschaft zwischen Emanuel und seinem Kirchenkreis und stellte und vor. Als erklärt wurde, was wir gemacht haben und was wir tun, kam eine Stimmung in den Raum, die kaum jemand von uns, je erlebt hat. Es wurde uns eine Ehre und Dankbarkeit entgegengebracht, es war wirklich berauschend. Diese Ehre wollten wir unbedingt zurück geben: Denn die offizielle Eröffnung der Schule wurde mit der Zeugnisvergabe der ersten Abschlussklasse verbunden. Hier haben wir applaudiert, bis die Hände schmerzten und noch weitaus mehr. Vor Allem bei denen, wo kaum Familie dabei war, die hätte applaudieren können. Doch auch wir hatten einen kleinen Part in dieser Zeremonie: Wir durften jeweils eine kleine Rede halten (in Herr Pappais Fall, eine kleine Predigt) und haben den 20 besten Schülern einen kleinen Rucksack mit etwas Geld und Kulis überreicht. Unterm Strich: Es war eine Tolle Feier.
Danach gab es kleine Pause um Fotos zu machen und einander kennenzulernen. Phylicia war da der große Star, denn viele Jungs aus Emanuel wollten unbedingt ein Foto von ihr, ihm und seiner Mutter. Doch die größte Freude hatten wir über die 20 besten Schüler, diese trugen die Rucksäcke, wie einen wertvollen Orden.
Anschließend gab es ein großes Buffet für alle Gäste und Bischöfe. Viel Essen, was alle ausnutzten um kostenloses Essen abzustauben. Hier haben wir eine Tradition kennen gelernt, welche sich Manche lieber erspart hätten: Die gegrillte Ziege. Das ist eine Ziege, welche im ganzen gegrillt wird (ähnlich wie unser Spanferkel). Diese wird dann so präpariert, dass sie so aussah, als würde sie noch leben. Ihr Fleisch wurde vor den Ehrengästen und den Bischöfen feierlich vom Körper getrennt und gereicht. Das war den Meisten dann wirklich zu viel, vor Allem, weil die viele eh mit ihren Darminfekt zu kämpfen hatten.
Deswegen machten wir dann auch so schnell wie möglich wieder in Camp, um uns wieder ein wenig zu erholen. Doch zum Abschluss bekam Walther ein Ehrengeschenk: zwei Hähne – aus hygienischen Gründen, lebend. Phyli hat sich in nur wenigen Augenblicken in einen verliebt, während sie ihn auf der Heimfahrt und dann im Camp streicheln durfte, um ihn zu beruhigen.
Trotz der Tradition, ihn am nächsten Tag zu Schlachten und zu Essen, haben wir hier im Camp in den Hühnerkäfig getan, dort werden sie noch etwas länger leben.

Ihr seht, es war wieder ein aufregender Tag.
Und viele werden noch folgen. Darum: der nächste (B)Logbuch-Eintrag kommt bestimmt!Tag 4 : Eröffnung – Der große Tag ist da

Ja, die Überschrift ist diesmal eindeutig: Heute ist der Tag da, weswegen wir die Fahrt hier gemacht haben. Die Eröffnung der Emanuel Schule stand an. Schon am Morgen waren alle ein wenig aufgeregt, schließlich hatten wir auch ein paar kleine Programmpunkte zu erfüllen, dazu später.
Mit den besten Klamotten, die wir noch hatten, ging es ab in die staubige Wüste, eine schlechte Kombination. Vor der Schule sahen wir das große Schild: Emanuel School: supported by
and sponsored by genialsozial – eine schöne Begrüßung.
Diese ging dann vor Ort weiter: Alle Bischöfe, Lehrer und der Direktor Steven haben uns begrüßt. Wir hatten auch den Luxus einer persönlichen Führung durch die Schule von Direktor. Hier haben wir das neue Powercentre gezeigt bekommen, welches durch Solarkraft, die wichtigsten Maschinen mit Strom versorgt. Man merkt, wie froh, stolz und glücklich sie darüber sind, so etwas Tolles zu haben. Schließlich sind sie im Umkreis einiger Kilometer einer der Wenigen, die überhaupt Strom besitzen. Uns zeigt man die Nähmaschinen, das Büro des Direktors und die Klassenräume. Alles war natürlich bis in die letzte Ecke gekehrt und aufgeräumt. Im Hintergrund drangen auch schon die ersten Töne der Festmusik herüber.
Die anderen Gäste waren auch schon da und genau so wie wir in ihren besten Sachen. Während wir warteten, dass das Fest los geht, redeten wir mit Gästen und machten Fotos, denn es waren wirklich tolle Motive zu finden: Die Frauen in ihren bunten Kleidern, die Schüler mit ihrer Uniform und auch die Kinder, die am Zaun schauten, was da passiert.
Das Fest begann und alle stellten sich in 2 Reihen an. Der Chor begann zu singen und wir liefen in die Aula. Dort war alles reich geschmückt. Luftballons, Schleifen und Tücher verhübschten den großen Raum. Es gab Stuhlreihen für das Publikum eine extra Sitzraum für uns und Ganz vorne auf der Bühne, saßen die Obersten: Die Bischöfe, Pfarrer Pappai und Steven, der Direktor. Der Chor sang noch ein Lied und alle setzten sich. Der Moderator begann auf Kiswahili die Begrüßung der Gäste, der Schüler und der Ehrengäste: also uns.
Reden wurden gehalten, Gebete gesprochen und Lieder vom Chor gesungen. Doch dann war Pfarrer Pappai dran. Er sprach auf Deutsch und wurde simultan ins Kiswahili übersetzt. Er erzählte wirklich kurz die Geschichte und Gemeinschaft zwischen Emanuel und seinem Kirchenkreis und stellte und vor. Als erklärt wurde, was wir gemacht haben und was wir tun, kam eine Stimmung in den Raum, die kaum jemand von uns, je erlebt hat. Es wurde uns eine Ehre und Dankbarkeit entgegengebracht, es war wirklich berauschend. Diese Ehre wollten wir unbedingt zurück geben: Denn die offizielle Eröffnung der Schule wurde mit der Zeugnisvergabe der ersten Abschlussklasse verbunden. Hier haben wir applaudiert, bis die Hände schmerzten und noch weitaus mehr. Vor Allem bei denen, wo kaum Familie dabei war, die hätte applaudieren können. Doch auch wir hatten einen kleinen Part in dieser Zeremonie: Wir durften jeweils eine kleine Rede halten (in Herr Pappais Fall, eine kleine Predigt) und haben den 20 besten Schülern einen kleinen Rucksack mit etwas Geld und Kulis überreicht. Unterm Strich: Es war eine Tolle Feier.
Danach gab es kleine Pause um Fotos zu machen und einander kennenzulernen. Phylicia war da der große Star, denn viele Jungs aus Emanuel wollten unbedingt ein Foto von ihr, ihm und seiner Mutter. Doch die größte Freude hatten wir über die 20 besten Schüler, diese trugen die Rucksäcke, wie einen wertvollen Orden.
Anschließend gab es ein großes Buffet für alle Gäste und Bischöfe. Viel Essen, was alle ausnutzten um kostenloses Essen abzustauben. Hier haben wir eine Tradition kennen gelernt, welche sich Manche lieber erspart hätten: Die gegrillte Ziege. Das ist eine Ziege, welche im ganzen gegrillt wird (ähnlich wie unser Spanferkel). Diese wird dann so präpariert, dass sie so aussah, als würde sie noch leben. Ihr Fleisch wurde vor den Ehrengästen und den Bischöfen feierlich vom Körper getrennt und gereicht. Das war den Meisten dann wirklich zu viel, vor Allem, weil die viele eh mit ihren Darminfekt zu kämpfen hatten.
Deswegen machten wir dann auch so schnell wie möglich wieder in Camp, um uns wieder ein wenig zu erholen. Doch zum Abschluss bekam Walther ein Ehrengeschenk: zwei Hähne – aus hygienischen Gründen, lebend. Phyli hat sich in nur wenigen Augenblicken in einen verliebt, während sie ihn auf der Heimfahrt und dann im Camp streicheln durfte, um ihn zu beruhigen.
Trotz der Tradition, ihn am nächsten Tag zu Schlachten und zu Essen, haben wir hier im Camp in den Hühnerkäfig getan, dort werden sie noch etwas länger leben.

Ihr seht, es war wieder ein aufregender Tag.
Und viele werden noch folgen. Darum: der nächste (B)Logbuch-Eintrag kommt bestimmt!
(Wenn ich mir auch nicht ganz sicher bin, wie es die nächste Tage aussehen wird, denn wir fahren auf Safari, was da passiert ist, erfahrt ihr demnächst)

Mittwoch, 11. April 2012

Tag 3: Moschi – Wir sind immer noch Touristen


Berichtigung:
Ich muss mich echt entschuldigen, ich habe euch das Wort Mzungu beigebracht und es als allgemein negativ dargestellt, das stimmt nicht. Hier kommt die Hermeneutik-Interpretation von Wilhelm Dilthey zum tragen. Oder kurz gesagt, es kommt darauf an, wie man es sagt. Wenn es kleine Kinder sagen, kann Mzungu auch freundlich gemeint sein. Wenn es aber jemand mit Abscheu ausspricht, ist die Bedeutung des Wortes eher negativ und beleidigend.


Nun, weil dieser Tag, eigentlich wieder jeder der vergangenen Tage, angefangen hat, überspringe ich diesen Part. Wir befinden uns jetzt im Jep auf einer ewig langen Straße. Vor uns der Kilimandscharo von Wolken umhüllt und um uns herum Felder, Hütten und der verrückte Straßenverkehr. Dieser ist wirklich turbulent, denn das Tempolimit interessiert eher weniger und wenn dann noch jemand 8 Autos gleichzeitig überholt, dann nennt man das wohl Afrikanischer Straßenverkehr. Aber es gibt wenigstens einen TÜV, diesen hat aber kaum ein Auto, das hier auf den Straßen fährt. Aber dank Walther als Fahrer müssen wir uns nicht fürchten.
Endlich angekommen in Moschi, einer der größten Zentren Tansanias. Hier sind die meisten Touristen zu finden, weswegen die Rate der Diebstählen sehr hoch ist. Also heißt es: Immer ein Auge offen halten. Kaum waren wir ausgestiegen, gab es auch schon den ersten Ärger, denn wir wollten den Weg zu unserem 2. Ziel erfragen und zwar vor der Polizeistation . Natürlich haben wir viele Bilder gemacht. In Tansania ist es allerdings verboten Bilder von öffentlichen Orten zu machen, deswegen wurden wir direkt von der Polizei begrüßt. Na ja, mit ein wenig Schauspielkunst, sind wir aber aus der Situation glimpflich rausbekommen.
Jetzt wollten wir aber endlich mal Schoppen gehen, schließlich wollen wir alle ein paar Erinnerungen und Souvenirs für die Daheimgebliebenen mitbringen. Die Chance auf ein Souvenir bot sich uns auch schon sofort, laufende Händler begleiteten uns auf Schritt und Tritt um uns Armbänder, Bilder oder Mützen zu verkaufen. Das aller Wichtigste, was dabei zu beachten ist: Alles ist Verhandlungssache. Eine Mütze, die man für 20.000 Schilling angeboten bekommt. (das entspricht 10 Euro), kann man auch ganz einfach für 6.000 Schilling erstehen (also 3 Euro). Doch das ewige Verhandeln und Angesprochen werden, kann einen schon sehr auf die Nerven gehen. Hier war die 1. Stelle, wo wir wirklich gemerkt haben, dass wir, trotz den häufigen Kontakt zu Einheimischen, immer noch Touristen sind.
Dann war es die Prävention der Diebstähle, welche uns in Erinnerung rief, dass wir nur Touris sind: Jeder mit Kamera in den Händen und den Rucksack auf dem Bauch, was mit fettiger Haut von der Sonnenmilch, der Bauchtasche und dem Safarilook den perfekten Touristen aus uns gemacht hat.
Aber unser Ziel haben wir erreicht: wir haben in der allergrößten Mittagshitze ein paar schöne Souvenirs bekommen.
In der großen Not, wegen dieser wahnsinnigen Wärme, haben wir uns an Gott gewendet und die evangelische Kirche in Moschi aufgesucht. Hier haben wir etwas tolles erfahren. In Deutschland werden Spenden an die Kirche anonym gegeben. Hier in Tansania ist das anders, denn hier hat jedes Mitglied der Gemeinde einen kleinen Briefumschlag, in dem die Spenden gesammelt werden und dann nach dem Gottesdienst eingesammelt werden.
Ja und dann grummelte der Bauch, das heißt, Essen fassen. In einem tollen Restaurant haben wir uns direkt auf dem Balkon niedergelassen. Es war toll, das Treiben der Straße von oben zu betrachten und gemütlich auf seinem Stuhl zu sitzen. Und es gab eine sehr große Auswahl an Speisen (ich glaube 170 verschiedene Gerichte) und die, die wir hatten, waren wirklich lecker.
Und dann ab dafür zum YMCA in Moschi. Hier wollten wir baden gehen, denn die letzten Tage, voller Hitze (für unsere Verhältnisse) mussten durch eine Abkühlung aus unseren Gedanken verbannt werden. Hier trafen wir viele Jugendliche aus vielen Teilen Afrikas, zum Beispiel John aus Ägypten. Leider wieder keine oder kaum Einheimische, was bedeutet, dass wir nur Touris, wie alle Anderen sind. Aber es war wirklich schön und sich mit anderen auszutauschen, war echt spannend - wenn unsere Mädchen die Jungs auch sehr aufdringlich fanden. Egal, denn hier hatten wir das 1. Mal eine freie Sicht auf den Kilimandscharo. Ein atemberaubend schöner und vor allem hoher Berg. Das merkt man vor Allem, da das Gebiet drumherum, sehr flach ist.
Dann war der Ausflug auch schon vorbei. Denn Happy darf man mit ihrem leckeren Essen nicht warten lassen. Im Camp angekommen mussten wir Happy trotzdem enttäuschen: Wir konnten kaum was essen. Das Essen und die Mittagshitze hat uns allen zugesetzt und dementsprechend mussten Viele die Toilette öfters aufsuchen als normalerweise. So war dieser Abend für diejenigen schnell gelaufen, der Rest blieb und redete und spielte und lies den Abend leise ausklingen.
Hakuna Matata!

Montag, 9. April 2012

Tag 2 : Religion – My god is like a mountain high


Frohe Ostern,

dieser Tag wurde ganz besonders gefeiert, erst einmal mit früh aufstehen. Trost: wieder so ein leckeres Frühstück, wie jeden morgen. Doch diesen morgen waren wir genau so chic, wie der Tisch, denn wir wollten danach schnell weiter – denn wo geht man am Ostersonntag hin, vor allem wenn ein Pfarrer mit in der Gruppe ist? Na klar, in die Kirche!
15 Minuten Fahrt und schon waren wir da, wir wurden von den Bischöfen begrüßt
„Habari gani?“ “nzuri sana”. Es war so herzlich und jeder freute sich uns zu sehen. Für Viele war es das erste mal, seit mehreren Jahren oder sogar überhaupt, dass sie einen Schwachpigmentierten gesehen haben. Ein Brauch, an den man sich auch erst einmal gewöhnen muss, ist das Johlen, dass die Frauen von sich lassen, wenn sie sich freuen. Aber all das ist ein Zeichen ihrer Gefühle und mit denen hält man hier echt nicht lange hinterm Berg. Wir wurden sofort zum Frühstück eingeladen, was nach dem Ersten uns wie eine Wiederholung des Anreisetages vorkam, aber nur eine kurze Weile, denn das Essen unterschied sich schon sehr von dem aus dem Flugzeug, denn es gab Pommes, gebackene/gegrillte Bananen (deren Geschmack Mais mit Reis ähnelt, was bei uns den Verdacht erweckte, dass man Mais und Reis in Bananenform gepresst hat und sie uns so vorsetzt), eine Art Gulasch, aus Ziegeninnereien (klingt eklig, das ist bekannt, aber außer der Konsistenz war es wirklich gut!) und Milch, heißes Wasser für Kaffee und Tee mit Milch statt Wasser aufgebrüht.
Dann begann der Gottesdienst, wir durften als Ehrengäste, sofort nach den Bischöfen in die volle Kirche eintreten. Wir bekamen die Plätze an der linken Seite, direkt vor der Kanzel, von hier konnte man alles sehen und man war nicht so eingeengt, wie in den vollen Sitzreihen. Alle hatten ihre besten Sachen an, vor allem die Frauen, hatten ihre besten, buntesten und verziertesten Kleider und Gewänder an – Es sah wirklich fröhlich und schön aus. Anders als in Deutschland feiert man in Tansania einen Gottesdienst mit Farben statt mit schwarz und weiß.
Es wurde getanzt, eine Deutsch-Kiswahili-Predigt gehalten und sogar getauft - das passiert in Tansania im ganz normalen Gottesdienst – und ein paar Leute haben Geschenke bekommen, darunter auch wir: 2 Kerzenständer aus jeweils einem Stück und Elefanten, die die Kerze tragen.
Wir müssen uns allerdings noch darum prügeln, wer sie bekommt.
Kurz gesagt, es war ein Erlebnis, doch leider mit positiven und negativen Seiten, die Positiven wären damit weg, jetzt die Negativen: es war wirklich warm! Wenn ca. 200 Leute in einem Raum sind, der nicht klimatisiert ist und die Außentemperatur um die 35°C beträgt, ist das für uns wirklich warm! Manche Einheimischen saßen mit Strickjacken in der Kirche, denn es ist ja schließlich Anfang Herbst hier auf der Südhalbkugel. Wir haben natürlich auch nicht viel verstanden, denn wir waren alle nicht des Kiswahili mächtig, außer
Mungu, was Gott bedeutet, haben wir nichts verstanden. Das schürt Langeweile, bei 25-minütigen Gebeten und Ansagen. Diese Dauer sagt jetzt schon viel über die Länge des Gottesdienstes aus, denn der ging 4 ½ Stunden. Zum Vergleich, unsere evangelischen Gottesdienste sind schon lang, wenn sie nur 1 ½ Stunden bei angenehmen Temperaturen dauern.
Im Anschluss gab es Mittag: sehr dünne Nudeln, Reis, Bananeneintopf mit Ziege und Gurken (Ein Luxusprodukt!). Und das beste, nach so einer langen Zeit: Etwas zu Trinken! In allen Variationen standen die Glasflaschen hübsch angeordnet auf dem Tisch, darunter auch Getränke von bekannten Marken, die man so in Deutschland nicht bekommt.
Vor der richtigen Hauptspieße mussten wir allerdings schon gehen. Man hatte uns zu Ehren eine Ziege im ganzen gegrillt, und dann das auf einer Platte so angeordnet, dass man den ganzen Ziegenkopf auf der Vorderseite hingestellt hat und das Fell über das Fleisch gelegt hat, so das es aussah, als würde die Ziege noch leben – Ein Bild, was sich, im Nachhinein, ein paar nur sehr ungern entgehen haben lassen.

Wir waren aber schon auf den Weg zum Camp, Sachen packen, für die Wanderung auf den Mount Meru. Wir hatten zwar nicht mehr viel vom Tag, dennoch wollten wir es uns nicht entgehen lassen.
Mount Meru ist ein sehr fruchtbarer und deswegen bewohnter Berg. Viele Menschen sind uns auf den Weg entgegen gekommen oder haben uns ein Stück begleitet immer mit einem Lächeln und
Jambo auf den Lippen. Doch dort ging es den Leuten nicht besser, als irgendwo anders in Tansania, auch wenn die Häuser und die Hotelanlangen , die Ausländer auf diesem schönen Stück Erde gebaut haben, darüber hinweg täuschen: Den Einheimischen mangelt es an so Vielem. Sei es Strom, fließend Wasser oder auch nur eine anständige Toilette, all diese einfachen, aber wichtigen Dinge, sind hier Raritäten. Ein Leben ist für uns unvorstellbar, denn selbst hier, leben wir im absolutem Luxus. Die Mädels wurden fast verrückt, als sie die süßen einheimischen Kinder gesehen haben, sie mussten sich zusammen reißen, dass sie sich die Kinder mit den großen Kulleraugen nicht unter den Arm klemmen und wegrennen.
Wir haben allerdings nicht einmal ansatzweise den Berg erklommen, schließlich waren wir nur etwas mehr als eine Stunde auf ihn unterwegs, auf die Spitze selber zu kommen, dauert 2 Tage.

Nach dieser kleinen Wanderung, ging es zurück nach Hause, Happy, Andrea, Walter und Oliver haben schließlich schon auf uns mit knurrendem Magen gewartet. Zum Glück gab es heute Ziege. Määääh.

Damit war es das auch schon wieder!
Für alle, die das hier lesen auch mal ein großes
Asante sana, für das Lesen!
Ich hoffe es macht euch genau so viel Freude, wie uns das Erleben!

Damit, also Tschüß!

Sonntag, 8. April 2012

Tag 1: Kennenlernen - This is Tansania, Baby!

Vorwort: Heute wird es etwas ernster, tut mir leid, für die, die sich Anderes erhofft haben, aber bei den Themen, die heute dran sind, wäre Humor unangebracht. Nochmal
Samahani!

Karbuni,

oder auf Deutsch: Hallo. Heute haben wir einmal das Land näher kennen gelernt, welches uns beherbergt. Der Anfang dieses Tages bildete ein so perfektes und leckeres Frühstück mit Pfannkuchen, Saft und Jogurt – es ist wirklich toll so in den Tag zu starten. Und der stand auch schon mit allen seinen Erlebnissen in den Startlöchern. Erst gab es von Walther eine Sicherheitseinweisung, bei der wir alles gelernt haben, was wir für unseren Aufenthalt so brauchen.

Dann schnell Sachen packen, die wir gebrauchen könnten: Sonnencreme, Regenjacke, Mückenspray,... das Übliche eben. Dann hat uns Pfarrer Pappai, wir konnten ihn jetzt übrigens auch Reinhard nennen, durch das Dorf USA River geführt. Diese kleine Führung stellte sich als beinharte Schlammschlacht heraus, denn, weil momentan Regenzeit in Tansania ist, ähnelte die Straßen und Wege riesigen Bahnen aus Mousse au chocolat. Wer es erlebt hat, wird mich verstehen. Doch der Eindruck dieser Reise tat das alles keinen Abbruch. Es war atemberaubend, einen Lebensstil zu sehen, der um so vieles anders ist, als der uns gewohnte europäische. Es gab Lehmhütten, Holzhütten, Hütten aus Containern, Richtige Steinhäuser (Die aber nicht mit unseren zu vergleichen sind) und vieles, vieles mehr, worin die Menschen hier leben. Kinder zerren eine Kuh hinter sich, auf offener Straße her, Frauen nähen am Straßenrand und Männer arbeiten oder treffen sich in Gruppen. Hier wird klar, was Kulturschock bedeutet. So viele Dinge sind hier anders, dass man erst einmal alles erleben, verstehen und verarbeiten muss. Jeder, der jemals die Möglichkeit dazu hat, sollte so etwas erlebt haben. Auch um Folgendes zu verstehen: Wieso diese ständigen Probleme mit unseren Ausländern.
Das haben wir heute verstanden. Wir wurden permanent angeschaut, wie als würden wir mit brennenden Hamstern jonglieren, also manche sahen uns fröhlich an, andere erstaunt, aber auch sehr viele mit Unverständnis, doch eins war sicher: Wohin wir auch gegangen sind, wir wurden beobachtet. Dieses Gefühl kann einen schon sehr einschüchtern und ein schlechtes Gefühl geben. Doch wir mussten es nur 3 Stunden ertragen, manche müssen es jahrelang. Dann wurden wir auch oft Mzungu genannt (Dieses Wort bedeutet „Weißer“ und wird eigentlich abfällig verwendet), meist nur von Kindern, doch seltsam war es doch, wegen seiner Hautfarbe angegangen zu werden.
Und weil wir so behandelt wurden, haben wir uns nur untereinander beschäftigt und natürlich auch nur auf Deutsch, nicht auf Englisch, dass es jeder verstehen kann. Ich hoffe ihr könnt das nachvollziehen.

Kaum wieder zu Hause, ging es auch schon weiter, denn Ruhe hat man auch zu Hause noch genug.
Also fuhren Walther und ein paar von uns zur Emanuel Schule, welche durch uns finanziert und aufgebaut wurde und die wir am Dienstag eröffnen wollen. Hier hat uns Steven Simba Mihambo, der Direktor durch die Aula, Schul- und Schlafräume geführt - eine tolle Schule (wenn auch für uns natürlich wieder unkonventionell). Hier konnten wir unser Wort in Dauerschleife gebrauchen: „Jambo“. Alle waren nett und freuten uns zu sehen, wenn auch der Direktor die Freude ein wenig entfachen musste.

Jetzt ging das Abenteuer aber erst los: Über die wirklich allerschlechtesten Straßen, die ich je in meinem gesamten Leben gesehen habe (wenn man es überhaupt Straßen nennen kann): knietiefe Schlaglöcher reihen sich wie kleine Canyons durch den fest gestampften Sand. Und wir zusammen zu 6 Hinten im Jep, ein Spaß für die ganze Familie. Geführt wurden wir von einem der Schüler von Emanuel. Walther und er kommunizierten durch Handzeichen und einem Englisch, welches wirklich nur die beiden verstanden. Resultat: Wir kamen nicht dort an, wo wir eigentlich hinwollten. Egal, denn wir sahen stattdessen eine Kirche, wie sie so ein Deutschland nie stehen würde: Es standen die blanken unverputzten Wände mitten in der Steppe. Die Bänke waren aus Altholzplanken zusammen geschustert, die die meisten Amerikaner nicht mehr aushalten würden und da sollten vielleicht 8 Personen drauf Platz nehmen. Doch der Altarraum, war gefliest und mit Goldkanten versehen. Das Kreuz bestand aus Neonröhren und er wurde ausgeleuchtet mit Gartenlampen.

Zurück ging die Kommunikation zwischen Walther und dem Schüler so weiter, weswegen wir uns dann ganz verfahren haben, denn Walther wollte einen anderen Weg fahren als er, deswegen haben wir uns getrennt. Er ging zurück zur Emanuel Schule und wir zurück in unser Camp. Da wartete Happy mit ihrem leckeren Essen auf uns.
Ja und das war es dann auch schon wieder. Vielleicht kommt heute noch der nächste (B)Log-Buch-Eintrag. Freut ich drauf!
Also bis dahin: kwaheri!

Samstag, 7. April 2012

Tag 0: Ankunft – Dauerschleife und Lebensweisheiten


Ganz zum Anfang möchte ich mich entschuldigen, weil der Blog etwas unregelmäßig und sehr spät erscheint, doch die kargen Mittel lassen nichts besseres zu und um euch von dem Tag zu berichten, muss er ja schließlich auch erst einmal vorbei sein.

Nun aber zum heutigen Tag:
Um 3 Uhr morgens klingelte dieser elende Wecker: Zeit zum Aufstehen. Mit verschlafenen Augen und struppigen Haaren trafen wir uns 3:45 in der Eingangshalle des Hostels. Neben Müdigkeit und Aufregung war da nicht viel Platz für Konversationen. Aber wenigstens das 1. Frühstück erhellte die Nacht. Um 4 Uhr ging es los zum Flughafen Tegel.

Schon als wir hier um 4:15 in der Schlange standen um einzuchecken, war uns eins klar:
So wird unser Tagesablauf sein: „In der Reihe stehen, sitzen, essen“ - unsere erste Lebensweisheit. Nachdem wir Sieben unser Gepäck und uns selber angemeldet hatten ging es durch die 1. Gepäckkontrolle. Ich habe eine halbe Ewigkeit gebraucht um alle meine Sachen + meinen Laptop einzeln in die Kisten zu legen, schon lange nicht mehr gemacht.
Über den Wolken
muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
(Hier übrigens über den Alpen)
Um 6 ging unser Flieger los: ab nach Amsterdam! Der Flug war toll! Mit dem Sonnenaufgang über den tristen Wolken „schweben“ - eine Erfahrung, die manche zum ersten Mal gemacht haben. Und mit dem 2. Frühstück war der die erste Schleife unserer Dauer perfekt. In Amsterdam angekommen, hieß es Warten, Warten, Warten. Und was macht man in einem internationalen Flughafen, wenn man Zeit habt? Genau, Bummeln. Hier wurde die zweite Lebensweisheit aufgestellt: Englisch ist wichtig. Es gab in diesem Flughafen keinen einzigen Satz, der nicht auf Englisch geschrieben wurde.
Ja und dann ging es zur alten Tagesordnung über: In der Reihe stehen, sitzen und essen:
Yamie!
Jeweils in der Reihe für das erneute Einchecken und für die 2. Gepäckkontrolle. Hier war ich schon schlauer: schon während wir anstanden, habe ich meine Sachen ausgepackt. Ja, auch ich kann dazu lernen.
Jetzt kam der Knüppel: 8 Stunden Flug mit dem Airbus. (Hier kommen wir zu
3. Lebensweisheit: bei einem Airbus handelt es sich um ein großes Flugzeug, nicht um einen fliegenden Bus).
Hier gab es dann endlich wieder einmal Frühstück, für alle die nicht mitgezählt haben, das Dritte.
8 Stunden können eine Ewigkeit sein, gerade in der Economyclass. Um die Gemüter zu beruhigen und die Langeweile zu beseitigen wurde jede ¾ Stunde einen Snack oder gleich eine ganze Mahlzeit verteilt. Natürlich war jeder Teil des Gerichtes einzeln verpackt. Im Endeffekt lässt sich sagen: Wir können niemals so viele Projekte fördern, um den Schaden auszugleichen, welchen der Müll während dieses Fluges angestellt hat... Doch im Allgemeinen: Es waren 2 tolle Flüge mit ruhigen Starts und Landungen, tollen Stewards, viel gutem Essen und toller Unterhaltung: Spiele, Filme, Musik!

Und dann war es soweit, als eine verzerrte Lautsprecherstimme sagte:
„Ladies and Gentlemen, we are going to land in Tanzania.“. Der erste Schritt an die tansanianische Luft, war der Schock schlecht hin: Von der sauberen, kühlen Flugzeugluft in die dicke, feuchte, schwüle Luft in Tansania.
Kommen wir zu meinem Lieblingsgrund, weswegen ich Tansania liebe: Es sind die Menschen, vor allem aber die Beamten. Wir waren einer der Ersten, die in das Land einreisen wollten. Am Anfang stellten wir uns an der kürzesten Schlange an, die allerdings nur für Einwohner bestimmt war, also an die lange Schlange anstellen. Kurz bevor wir dran waren, wurden wir von einem der Beamten raus gewunken. Der stellte uns wieder in die Einwohnerschlange ein, wo wir wieder das Ende der langen Schlange bildeten, nur um uns dann wenig später zu sagen, dass wir nicht in diese Schlange gehören. Also wieder an der langen, aber richtigen Schlangen anstellen. 

Endlich da, in Tansania!
Hier kommen wir wieder zur Lebensweisheit 1 zurück. Nach einer herzlichen Begrüßung von Walther,  einem weiteren Teammitglied von genialsozial und einer längeren Fahrt mit Linksverkehr und unkonventionellen Straßenordnungen, sind wir dann endlich im Rehazentrum angekommen. Begrüßt vom Pfarrer Pappai aus Bautzen und Sophia, der stellvertretenden Leiter des Rehazentrums, sind wir nun auf unsere Zimmer gekommen. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier ständig eine CD mit tropischen Klängen abgespielt wird, denn die Frösche und die Grillen versuchen sich in Exotik und Lautstärke der Stimme zu übertreffen. Alles ist hier wahnsinnig einfach, doch so schön, das man sich sofort wie zu Hause fühlt. Dazu hat auch Happy, unsere Küchenfee, beigetragen mit ihrem super leckerem Essen.

Ihr seht, es war ein sehr, sehr langer, aber auch schöner und ereignisreicher Tag.
Doch auch morgen wird es ein toller Tag, das kann ich euch verraten, doch mehr erfahrt ihr noch nicht. Jetzt brauchen alle ihren Schlaf.
Bis die Tage.

Freitag, 6. April 2012

Tag -1: Start - Berlin, ick liebe dir!

Hallo ihr leiben Leser,

Ja, jetzt ist es soweit, die Reise beginnt und damit natürlich auch dieser Blog.

Für alle die, die noch nicht wissen, worum es geht, hier eine kleine Einfühung.
genialsozial: Das ist eion Projekt der Sächsischen Jugendstiftung, in dem Schüler einen Schultag opfern um arbeiten zu gehen. Den Lohn, den sie dabei verdienen, spenden sie an humanitäre Projekte. Also helfen sie nicht nur den Arbeitgebern, sondern auch noch  Menschen weltweit.
Der Grund für die Reise: Der ist genau so ein Projekt., welches wir schon 2009 gefördert haben: Das Imanuel Vocational Centre – eine Berufsschule in der Nähe von Usa River/Tansania - bildet sowohl Maurer, Zimmerleute, Schlosser und daneben Schneider aus und wird  Stück für Stück erweitert, um am Ende etwa 220 Schülern eine berufliche Perspektive bieten zu können. Jetzt wird es es offiziell eröffnet und wir sind dazu eingeladen.

die gepackten Koffer in der Sächsischen Jugendstiftung.
(logistisch gut gelagert)
So und nun geht's los!
Da standen wir nun, - die Koffer voller Klamotten, Vokabellisten und Erwartungen - im Büro der Sächsischen Jugendstiftung. Nun waren sie endlich da, die Tage, auf die wir nun schon 3 Monate gewartet haben, standen endlich auf der Türschwelle: 10 Tage Tansania. Jeder von uns musste Opfer bringen, sei es beim Impfen, beim Power-Shopping für die richtigen Klamotten oder beim Kofferpacken, es war eine entbehrungsreiche Zeit.
Und schon konnte es los gehen: Ab in den Bus und Richtung Berlin. Vorbei an der sächsisch-brandenburgischen Grenze und dem Tropical Island bis wir die Skyline von Berlin bestaunen konnten.
Und wat soll ick euch sagen? Berlin ist geil! So eine große, atemberaubende, multikulturelle Stadt, das kann nur Berlin! Doch keine Zeit um die Stadt zu bewundern. Schnell aufs Zimmer und Betten beziehen. Denn wir wollen noch Essen gehen.
Gefunden haben wir das kleine thailändisch-vietnameische Spezialitätenrestaurant um die Ecke. Berlin eben! Und lecker war es! Doch jetzt heißt es schon ab in die Federn, schließlich wartet ein langer, ereignisreicher Tag auf uns! Wenn ihr wissen wollt, was da nun so passiert, dann klickt morgen wieder rein!
Denn auch ich brauch jetzt meinen Schönheitsschlaf!

Bis Morgen!